Wildstauden pflanzen

Lebensraum für Sandbienen

Wenn man Wildstauden pflanzen möchte, sollte man darauf achten, sie aus einer spezialisierten Gärtnerei möglichst aus der Nähe zu beziehen, damit sie an die klimatischen Gegebenheiten des eigenen Standorts angepasst sind. Zudem sollten sie nach biologischen Maßstäben kultiviert worden sein, um sicherzugehen, dass sie nicht mit Pestiziden und Herbiziden belastet sind.

Im vergangenen Jahr habe ich meine Pflanzen aus der Kräuter- und Wildpflanzen-Gärtnerei Strickler bezogen und sehr gute Erfahrungen gemacht. Wenn man sich auf diesem Gebiet noch nicht so gut auskennt, kann man sich im Shop an die Pflanzenpakete halten, in denen dauerhafte Staudenpflanzungen von Fachleuten passend zusammengestellt sind. Beim Stöbern für die diesjährige Bestellung stieß ich auf das Pflanzenpaket “Lebensraum für Sandbienen”. Mit 4 Zwerggehölzen, 74 Stauden und 7 Päckchen Saatgut ist es natürlich viel zu umfangreich für meinen Möglichkeiten auf der Dachterrasse, aber es bietet eine gute Übersicht, um eine eigene Auswahl zu treffen.

Vielleicht möchte die Zweifarbige Schneckenhausbiene ...
... (Osmia bicolor) ja auch im Staudenkasten einziehen!

Für meine persönliche Entscheidung gelten mittlerweile zwei Richtlinien. Zum einen stelle ich neue Pflanzen gerne so zusammen, dass ein Trachtfließband entsteht und möglichst in jedem Monat immer mindestens eine Pflanze blüht. Stehen mehrere Pflanzen zur Auswahl, entscheidet die Länge der Blütezeit. In meinem Sandbeet-Kasten mit einem Meter Länge wurden folgende Pflanzen in der aufgeführten Reihenfolge gepflanzt:

  • Feld-Thymian (Thymus pulegioides) Juni – Oktober
  • Gewöhnlicher Reiherschnabel (Erodium cicutarium) April – September
  • Färber-Meier (Asperula tinctoria) Juni – Juli
  • Gewöhnlicher Wundklee (Anthyllis vulneraria) Mai – August
  • Aufrechter Ziest (Stachys recta) Juni – Oktober
  • Silber-Fingerkraut (Potentilla argentea) Juni – August
  • Steinbrech-Felsennelke (Petrorhagia saxifraga) Juni – September
  • Ausdauerndes Sandglöckchen (Jasione laevis) Juni – Oktober

Anstatt des Feld-Thymians hatte ich den Frühblühenden Thymian (Thymus praecox) bestellt, der von Mai – Juli blüht, jedoch leider nicht lieferbar war. Statt des Färber-Meiers hätte ich lieber den Hügel-Meier (Asperula cynanchica) gehabt, denn er blüht von Juni – August. Weil grundsätzlich keine Nachlieferung erfolgt, hatte ich die Option der Ersatzpflanzen gewählt, was wirklich sehr praktisch ist.

In der Beschreibung auf der Homepage war für das Substrat das Verhältnis 2:1 von Sand und Lehm angegeben. Da Pflanzen in Pflanzgefäßen jedoch weniger gut an Nährstoffe gelangen können als im Gartenboden, habe ich ein Verhältnis von 1:1 gewählt. Diese Mischung ist sehr durchlässig, deshalb habe ich keine Drainageschicht in den Kasten eingebracht, sondern die Löcher mit Tonscherben bedeckt und ein Vlies darüber gelegt, um ein Ausschwemmen des Substrates zu verhindern. 

So sind die Wildstauden bestens versorgt, können gut wachsen und die Bienen und mich bald mit vielen Blüten erfreuen!

Hier wird's noch enger: auf der freien Stelle wurde der 'Gewöhnliche Reiherschnabel' gesät

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