ObstblütenTräume

Weinbergpfirsich im Festtagskleid

Was sehen wir hier? Festliche weiße Bänder an den blütenbehangenen Ästen des Pfirsichbaumes (Prunus persica).

Ein sehr schönes Bild – doch es stellt sich die Frage: zu welchem Zweck?

War es vielleicht als Wegweiser für den Osterhasen gedacht?

Oder sind es Friedensfahnen als Besänftigungsangebot für den eventuell drohenden Nachtfrost?

Sollte es etwa ein zu früh geratener Maibaum für die Herrin des Hortus sein?

Die Mirabelle (Prunus syriaca) hat sich ebenfalls herausgeputzt ...
warum, fragt man sich einmal mehr ...

Des Rätsels Lösung ...

… ist wie folgt: es gibt auf der Dachterrasse einige Obstgehölze, die sehr früh im Jahr blühen. In den vergangenen Jahren wollte ich sie vor der Witterung schützen und zog sie nah an die Hauswand oder die Fensterfront heran. Leider hatte das einen ungünstigen Nebeneffekt: die Bäume blühten noch früher als bisher. Zu diesem Zeitpunkt waren aber so gut wie keine Bienen unterwegs. Und die, die unterwegs waren, flogen lieber zu den Frühblühern, als meine Obstblüten zu bestäuben. Was also tun? Ganz einfach! Etwas Lavendelöl auf Bänder träufeln und diese in die Obstbäume hängen. Das Lavendelöl zieht die Bienen an, und man kann sie durch diesen Trick zu den Blüten locken, die sie bestäuben sollen.

Das ist Trick 17, würde ich sagen!
Aber: wer viele fleißige Mauerbienen hat - hier auf der Aprikose (Prunus armeniaca) - braucht keinen Trick 17!

4 Kommentare zu „ObstblütenTräume“

  1. Hallo Andrea,
    Seit einiger Zeit lese und stöbere ich auf deiner Website. Momentan habe ich einen Garten in dem ich zum Entsetzen meines direkten Nachbarn auch insektenfreundlich gärtnere (irgendjemand muss doch ein Ausgleich zu seiner Vollversiegelung mit Kunstrasen und Plastikpalmen schaffen). Aufgrund eines Umzuges steht mir demnächst auch „nur“ noch eine 15qm Terrasse, sogar eher nach Norden ausgerichtet, zur Verfügung. Hier bin ich am Überlegen, wie ich auch dort eine kleine Oase schaffen kann in dem man Taubschwänzchen, Hummelschwärmer, Wildbienen und Co findet. Dabei stellt sich mir die Frage ob ich wie in der Vergangenheit meine Küchenabfälle immer noch zu Bokashi umwandeln und verwenden kann. Wenn du von Kompost sprichst – eigener oder gekaufter? Wenn du von Tröpfchenbewässerung sprichst – hast du einen Wasseranschluss auf der Terrasse oder wie hast du dies gelöst?
    Würde mich über ein Feedback freuen und liebe Grüße in meine alte Heimat Aachen.
    Stefanie

    1. Liebe Stefanie,
      vielen Dank für deine Nachricht! Ja, insektenfreundliche Gärten fallen im derzeitigen Straßenbild noch ziemlich auf. Gerade deshalb können wir gute Vorbilder sein. Ein Garten ist natürlich super, aber auf 15 qm ist wirklich viel möglich, man muss den Platz halt gut ausnutzen.
      Mit Bokashi habe ich noch nicht gearbeitet. In unserem Gemeinschaftsgarten wird damit gedüngt und ich bin von der Wirkung begeistert. Ich denke, für kleine Pflanzgefäße ist er zu scharf. Vielleicht kannst du ihn in einem gesonderten Gefäß zunächst vererden lassen, bevor du ihn verwendest. Das würde ich auf jeden Fall ausprobieren.
      Bisher habe ich gekauften Kompost benutzt. Seit Kurzem besitze ich eine Wurmkiste und das klappt prima. Im Herbst werde werde ich zum ersten Mal ernten können, darauf freue ich mich schon.
      Leider habe ich keinen Wasseranschluss auf der Terrasse. Die Bewässerung funktioniert mit einem Hochtank und versorgt alle Pflanzen, die auf dem Boden stehen. Das Fass fülle ich mit einem Schlauch aus der Wohnung auf. Das Blumat-System ist etwas aufwändig, wenn man es einrichtet, dafür funktioniert es aber seit Jahren bei mir einwandfrei. Für die Kästen an der Brüstung habe ich in diesem Jahr zusätzlich eine Solar-Bewässerung installiert. Das macht mich nun sehr unabhängig und auch damit bin ich sehr zufrieden.
      Viel Freude beim Einrichten deiner neuen Oase. Es wird nicht lange dauern, dann werden die Insekten den Weg zu dir finden.
      Liebe Grüße
      Andrea

      1. Liebe Andrea, ich schaue mich mit großer Begeisterung schon eine Weile bei Dir um.
        Ich bin auch auf dem Weg unseren Balkon noch viel vielfältiger zu gestalten.
        Kannst Du mir klein und schmal bleibende Bäume empfehlen,die gleichzeitig nützlich für Bienen und andere Insekten sind?
        Ich liebäugle bis jetzt mit einer Harlekinweide.
        Liebe Grüße Nina

        1. Liebe Nina,
          vielen Dank für deine netten Worte. Weiden sind für den Balkon grundsätzlich sehr zu empfehlen, da sie für Insekten schon frühzeitig im Jahr Nektar und Pollen zur Verfügung stellen und besonders auch für eine große Zahl an Schmetterlingen wichtig sind. Die Harlekinweide wäre eine gute Wahl. Da sie bei uns aber nicht heimisch ist, überlege doch, ob du stattdessen nicht eine Salweide pflanzen möchtest. Sie wäre für unsere Insekten von noch größerem Nutzen. Ansonsten haben Obstgehölze einiges zu bieten. Sie blühen, wenn die Zeit der Frühblüher sich dem Ende zuneigt und die Hauptblütezeit der Wildstauden noch nicht begonnen hat. Es gibt Säulenäpfel oder -Birnen, die ihren schmalen Wuchs behalten und nicht geschnitten werden müssen. Viel Freude bei der Gestaltung deines Balkons!

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