Aller guten Dinge ... kommen plötzlich!
Meine Bewerbung beim #beebetter-Award 2021 konnte erwartungsgemäß nicht berücksichtigt werden. In dem netten Anschreiben an mich wurde jedoch ausdrücklich darauf hingewiesen, die Projekte weiterzuentwickeln und im folgenden Jahr erneut am Wettbewerb teilzunehmen. Das „Weiterentwickeln“ ergab sich wie von selbst. Ich pflanzte Wildstauden für oligolektische Wildbienen, erstellte meine Bienenblüten-Steckbriefe und hatte noch etliche andere Ideen. Als sich der diesjährige Bewerbungszeitraum dem Ende zuneigte, überlegte ich kurz, aktualisierte meine Unterlagen und schickte sie ab.
Es folgte unser Sommerurlaub. Weit entfernt von unserer Dachterrasse entdeckte ich Wildblumen und Insekten in den Schweizer Bergen, ließ die Seele baumeln und dachte nicht mehr über meine Bewerbung nach. Bei unserer Rückkehr empfing mich der Hortus Aquis mit ersten Anzeichen des Herbstes. Wildstauden waren verblüht, Blätter wurden trocken, Zieräpfel hatten sich rot gefärbt und die Früchte der Schlehe blau. Ich war in Ferienlaune und hätte meinen Naturgarten Naturgarten sein lassen – wenn ich nicht eine Woche nach unserer Rückkehr einen Anruf bekommen hätte: Die Jury hatte mein Projekt für den Sonderpreis des #beebetter-Awards 2022 ausgewählt!
Bei dieser überraschenden Nachricht musste ich mich erst einmal setzen – wow… Es brauchte einen Moment, bis ich richtig kapierte, was das bedeuten würde. So eine schöne Anerkennung! Zum Luftholen und Genießen blieb in den folgenden Tagen allerdings wenig Zeit. Es gab viel zu tun, denn schon in der darauf folgenden Woche würde mich ein Filmteam besuchen, um meinen Gewinnerfilm zu drehen. Der Hortus Aquis sollte sich natürlich von seiner schönsten Seite zeigen! Meine Hauptbeschäftigung bestand ab sofort darin, verblühte Blüten und vertrocknete Blätter abzuknipsen, sowie entstandene Lücken in der Bepflanzung auszugleichen. Aber dies nicht nur auf unserer Dachterrasse, sondern auch in den zwei Mini-Beeten vor dem Haus und auf der Baumscheibe, denn diese Flächen gehörten ja ebenfalls zu meinem Projekt. Zum Glück gab es viele liebe Helfer in unserem Gemeinschaftsgarten, die Beete wurde mit Stolz für mich herausgeputzt. Was für eine Aufregung!
Doch die Aufregung hatte noch nicht ihren Höhepunkt erreicht. Kurz vor dem Drehtag erfuhr ich nämlich, dass zur gleichen Zeit auf dem Grundstück unseres Hauses Gartenarbeiten mit einem Bagger geplant waren. Wie sollte bei diesen Voraussetzungen eine Tonaufnahme möglich sein? Nachdem ich mein Anliegen geschildert hatte, ließ sich das Gartenbauunternehmen zu einem Ausweichtermin bewegen, der Filmaufnahme stand damit nichts mehr im Weg und ich lernte meinen Text.
Der Drehtag war für mich eine neue und äußerst spannende Erfahrung. Tim, aus der Agentur Originalversionz, kam extra aus Berlin angereist und hatte seinen Kollegen Björn mitgebracht. Über fünf Stunden lang drehten wir bei mehr als dreißig Grad Hitze meinen Text und Szenen auf der Dachterrasse, der Grünfläche und im Johannesgarten. Die Drohne durfte fliegen und unser jüngerer Sohn erhielt eine kleine Aufgabe im Film. Sehr kooperativ verhielten sich die Insekten und zeigten sich in großer Zahl. Insgeheim hatte ich noch auf das Erscheinen meiner Mooshummel gehofft, doch sie gab sich leider nicht die Ehre. Schlussendlich war dann alles erstaunlich schnell vorüber, und es folgte die für mich größte Aufgabe bei der gesamten Aktion: GEDULD – bis zur Prämierungsfeier sechs Wochen später…
Die Zeiten sind zum Glück vorbei. Herzlichen Dank an Tim von Originalversionz und an #beebetter!
Hier kommt der Film: