Brennnessel 2

Die Brennnessel als Heil- und Küchenkraut

Die Brennnessel ist ein Wildkraut mit wertvollen Inhaltsstoffen wie Vitaminen, Eiweißen, Mineralstoffen und Spurenelementen, die in weitaus größeren Mengen enthalten sind als bei unserem gezüchteten Kulturgemüse. So besteht die Pflanze z.B. aus mehr als 30 Prozent Proteinen, die aufgrund ihrer Zusammensetzung eine besonders hohe Qualität aufweisen. Die Verwendung der Brennnessel geht schon auf die Antike zurück, zu dieser Zeit wurde sie als Aphrodisiakum eingesetzt. Hildegard von Bingen empfahl im Mittelalter die Zubereitung in roher Form als Gemüse zur Reinigung des Magens. Auch in unserer heutigen Küche wird die Brennnessel zunehmend beliebter. Man kann aus ihr Brennnesselsuppe, Spinat, Saft oder Smoothies zubereiten. Weiterhin soll ihre Heilwirkung sich positiv bei Harn-, Nieren- und Gelenkleiden auswirken. Brennnesseltee ist ein beliebtes Hausmittel zur Entschlackung. Die Samen der Pflanze können in nahezu allen Gerichten verwendet werden. Ihnen wird eine positive Wirkung bei Haarausfall zugesprochen.

Bedeutung für Insekten

Besonders wichtig ist die Brennnessel als Futterpflanze für mehr als dreißig heimische Tagfalter und fünfzehn Nachtfalterarten. Die Raupen von Tagpfauenauge, Kleinem Fuchs, Admiral und Landkärtchen ernähren sich ausschließlich von Brennnesseln. Entdeckt man Blätter, die zu Tüten aufgerollt sind, handelt es sich um Verstecke des Admirals oder des Distelfalters. Ältere Raupen wickeln ein Blatt mit Fäden zu einer Tüte auf, um sich tagsüber geschützt darin auszuruhen. Für die Falter ist Brennnessel aber nicht gleich Brennnessel. So wählt der Admiral einzelne Pflanzen am Rande von Beständen aus, der Kleine Fuchs ist auf Pflanzen in praller Sonne anzutreffen, wohingegen das Landkärtchen luftfeuchte Stellen im Schatten bevorzugt. 

Als Versteckmöglichkeit ist die Brennnessel auch bei vielen anderen Tieren wie Schnecken, Nesselzünslern, Kugelspinnen und Ohrwürmern beliebt. Käfer nutzten sie zur Jagd auf kleinere Insekten, ihr Pflanzensaft bietet Schaumzikaden und Wanzen Nahrung für sich selbst und die Nachkommen. 

Im letzten Jahr: keine Raupe zu sehen, aber hier war eindeutig Besuch!

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