Geht es um den Blutweiderich (Lythrum salicaria), ist der Wortlaut der Überschrift schlichtweg egal. Blutweiderich – er spricht für sich selbst. Sein Name ist Programm, das gilt für Mensch und Insekt. An dieser phänomenalen Pflanze will man sich pausenlos weiden, hat man einmal Blut geleckt!
Und daher ist sie mein ultimativer Tipp wenn du denkst, du hättest keinen grünen Daumen. Oder keine Zeit zum Gärtnern. Oder beides: besorge dir einen Blutweiderich – oder nein, besser gleich zwei! Du wirst begeistert sein! Und die Insekten auch …
Seinen Namen bekam der Blutweiderich übrigens, weil er schon seit dem Altertum als Heilpflanze bekannt ist und früher unter anderem als blutstillendes Mittel genutzt wurde.
Der Blutweiderich auf der Dachterrasse
Im Hortus Aquis zog der erste Blutweiderich 2019 ein. Ich entdeckte die Sorte ‘Robert’ in der Staudenabteilung im Gartencenter und nahm ihn mit für den Teich, den ich zu dieser Zeit plante. Schon im ersten Jahr entwickelte er sich gut und zog mit seinen schönen Blüten unzählige Insekten an. Eine sehr unkomplizierte Staude!
Mit dem Plätzchen im Teich erfülle ich seine Standortansprüche jedoch nicht optimal. Zum einen steht er dort eher halbschattig. Zum anderen hat er kein Substrat, wurzelt in Kies und wird zudem nicht gedüngt, da die Vögel aus dem Teich trinken. Weil er bei den Bienen und Hummeln durch sein reiches Nektarangebot so beliebt ist, habe ich mir noch zwei weitere Pflanzen zugelegt. Beide wurden in Töpfe ohne Löcher in normale torffreie Blumenerde gepflanzt. Die zwei Sumpfgefäße bekommen nun ein Sonnenplätzchen im Hortus.
Vielleicht haben wir ja Glück und können bald die spezialisierte Blutweiderich-Sägehornbiene (Melitta nigricans) beobachten oder Falter und Schmetterlinge anlocken, die ihn ebenfalls lieben und bisher noch rar im Hortus sind!