Die Schlehe (Prunus spinosa) ist ein heimisches Gehölz mit hohem ökologischen Wert. Mein Schlehen-Bäumchen „Mops” öffnet seine Blüten schon im März und ist eine wichtige Nahrungsquelle für die ersten Wildbienen. Aber auch Vögel freuen sich über die Beeren, die später aus den Blüten entstehen.
Gerade kann man dieses Schauspiel bei den Amseln gut beobachten: Das junge Amsel-Männchen landet jedoch nicht etwa in der Krone des Bäumchens, um an die Beeren zu gelangen. Es wählt von unten eine Frucht aus, fliegt hinauf, schnappt die Beere und landet mit ihr im Schnabel auf der Dachterrasse. Danach schlingt es die Beere in einem Stück hinunter. Nach einer kurzen Pause in Ruhestellung spuckt es den Kern wieder aus.
Für mich war das eine interessante Beobachtung, so etwas hatte ich noch nicht gesehen. Vermutlich scheint es jedoch eine erfolgreiche Art des Fressens zu sein, denn die Amsel ließ sich auf diese Weise nacheinander gleich fünf Schlehen schmecken. Danach war ihr Sonntags-Frühstück beendet und sie flog davon. Ich bin ja mal gespannt, ob sie diese Technik auch bei den etwas größeren Früchten des Zierapfel-Bäumchens anwenden wird, die erfahrungsgemäß nach den Schlehen verspeist werden. Und eine Frage hätte ich noch:
Hat der Sperling etwa auch schon fünf Schlehen gefressen, bevor er sich zwischen den Beeren ein Nickerchen gönnte?